So war: Egersdörfer und Artverwandte #17

MITTWOCH, 18. NOVEMBER 2015



Spaßbewerter Lukas Münich hat wieder einmal Matthias Egersdörfer bei seiner Show "Egersdörfer und Artverwandte" genau auf die Finger, respektive den Mund geschaut und weiß auch genau über die Gäste des Abends zu berichten.

Egersdörfer und Artverwandte am 18.11.14

Wer mich etwas besser kennt, der weiß: übernatürliche Erscheinungen sind meine Domäne. Nicht umsonst strebte ich ein Theologiestudium an und auch mein Faible für Sci-Fi-Filme rührt daher. Deshalb erfordert es eigentlich keiner weiteren Erklärung, weshalb mich die Novemberausgabe von Egersdörfers sehr schönen Artverwandten schon Minuten vor Anbeginn in ihren Bann schlug, denn im Publikum ging ein allgemeines Mauscheln umher von einem höchst komplizierten, kinetisch-visuellen Experiment, von einer unbewussten Massenhypnose.

Dennoch: im Nachfolgenden die Ereignisse rekapituzulieren werde ich nun mich anstellen.

Der Lichtmeister holte flugs den Dimmer aus seiner Hosentasche und dimmte wie ein Wilder das Licht runter und schon bald betraten vier Gestalten die Bühne: drei Männchen, ein Weibchen mit wunderlichem Namen König Schmierstoff und anstimmten mit Leiern und Schalmeien eine Melodei aus lang vergangener Zeit mit Texten von Herman van Veen oder so. Was ich nicht merkte: diese Musik war die basale Stimulation und, rein psycho-klempnerisch gesprochen, der Teppich für die Hypnose.

Alsbald war fertiggeleiert und ein geheimnisvoller Herold betrat die Bühne. Es war Bird Berlin, ein, im Neonlicht der psychoaktivsten Pilze des Waldes geborener Faun im Glitterkleid, der darob einen Zauberspruch sang von güldenem Tenor. Und da war es geschehen: wir waren alle gefangen in der Twilight Zone oder ähnlichem (vgl. Philip K. Dick oder siehe bei Stanisław Lem, etc).

Unter dem Schleier der erfolgreichen Hypnose begab sich auf die Bühne nun ein Mann, der wie Matthias Egersdörfer aussehen sollte, jedoch eher Philipp B. Moll glich, dem Meister an der Wortschwurbeldrehbank und mehrmaliger (und einziger) Preisträger des Eugen-Bleuler-Preises für Autoepistolographie. Die Moll-Duplik führte alsbald den Zuschauer, der sich die Fingernägel angesichts dieses nervenzerreißend gut gemachten Hologramms komplett kaputtbiss, durch den ereignisreichen Abend, an dem noch zu sehen sein würden: der Holo-Klon des jahrgangsbesten Absolventen der Fips-Asmussen-Abendschule C. Heiland, ein vielversprechender Auszug aus der Theaterproduktion Weißwurstjahre von Claudia Schulz, die in diesen Tagen ihre Uraufführung feiern durfte, und ein Cover des Johnny-Cash-Songs „I’ve been everywhere“ vom großartigen Helmut A. Binser (oder seinem Avatar).

Ferner eröffnete der vermeintliche Moll sich selber, weshalb alle Leute blöd werden und erfuhr erstaunlicherweise von sich, dass im Leitungswasser sich wohl Psychedelika aufhalten und an den Synapsen Zinnober machen. Ein kluger Mann von beachtlichem Geiste ist er zweifellos, der Moll und auch sein Abbild.

Fazit: dass im mittleren Teil der Show eine Zuschauerin kurz aus der Hypnose fällt und sich vorübergehend schwer mit dem Jetlag tut, kann als Kollateralschaden bewertet werden. Aber, meine Herren, wir können sie wieder zusammenbauen. Besser. Schneller. Wir haben die Technologie. Uuuuuuwwiiiiuuuuuuuuuuwwwiiiiiuuuuuwwwiiiiiiiiiiiuuuuuuuuuwwiiiiiiiiiiiii

[Lukas Münch]




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