Sommerpause vom 28. Mai bis einschließlich 10. September! Soll nun aber keiner denken, dass im Burgtheater inzwischen gefaulenzt wurde. Ab 11. September ist man wieder da – mit einem Programm voll geballter Kabarett-Kompetenz in den kommenden Wochen und Monaten. Hier sind die ersten Kandidaten:


Mathias Tretter macht ein Selfie - drei Mal!
(11., 12. & 13. September)
“In ein paar Jahrzehnten wird man von der goldenen, fränkischen Phase des politischen Kabaretts sprechen!“, prognistiziert unser Kabarett-Conaisseur Tommy, wenn man ihn auf Mathias Tretter anspricht.Woran das wohl liegen mag? Nun, zum einen verleitet der fränkische Dialekt mancheinen wohl dazu, sein Gegenüber weitaus dümmer einzuschätzen, als es tatsächlich ist. Das wähnt dann die nicht-fränkische Kabarett-Konkurrenz in einer trügerischen Sicherheit. Zum anderen scheint die fränkische Direktheit gerade den Zeitgeist zu treffen, frei nach dem Motto „… endlich sagt‘s mal einer!“. Wenn man dann auch noch, wie der kluge Unterfranke Tretter, das große gesellschaftspolitische Thema der letzten Jahre, das Selfie, zum Programm macht, kann man nur noch den Hut ziehen.
Die Franken haben‘s eben einfach drauf. Und deshalb kommt der Meister Tretter auch daher und macht einfach mal drei Tage in Folge das Burgtheater voll. Alle drei Shows sind bereits im Vorfeld ausverkauft. Wir geben Euch diesen kabarettistischen Tipp dennoch mit auf den Weg, denn die Hoffnung auf ein paar Rückläufer an der Abendkasse stirbt zuletzt. Und wenn gar nichts mehr geht, kann man in der heutigen Zeit ja immerhin ein Selfie vor der Tür machen.

Werner Koczwara kommt mit dem lang erwarteten 2. Teil seiner Jura Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt.
(14. September)
Jahrelang war er als Autor für die Harald-Schmidt-Show tätig – da gibt es definitiv schlechtere Adressen. Und das Justiz- bzw. Bürokratie-Kabarett wurde von ihm überhaupt erst in den Ring geworfen. Fragen wie „Warum war Jesus nicht rechtsschutzversichert“ wären ohne ihn wahrscheinlich nie gestellt worden – was ein Armutszeugnis für die moderne Menschheit wäre. Auch seine älteres Programm Der wüstenrote Neandertaler oder wie aus Affen Bausparer wurden kann man ohne Übertreibung jetzt schon als modernen Klassiker des Kabaretts bezeichnen. Folgerichtig, dass auch der 2. Teil seines Advokaten-Zyklus nun bereits im Vorfeld ausverkauft ist. Auch in diesem Fall gibt’s höchstens noch Rückläufer an der Abendkasse.

Nico Semsrott freut es, wenn es ihm an Information mangelt
(18. & 19. September)
Was für ein Geschäftsmodell! Kein Tag vergeht ohne eine Meldung zum sprunghaften Anstieg psychischer Krankheiten wie Depression und Burn-out. Der
kluge Kabarettist macht sich da seine eigene Schublade auf, nennt sie “Kabarett & Standup-Tragedy”, erzählt in seinem Programm Freude ist nur ein Mangel an Information von der Produktion von Unglückskeksen und hofft, mit seiner Arbeit auch noch die letzten Optimisten zu demoralisieren … Ein Künstler wie der Hamburger Semsrott kann eigentlich nur aus Deutschland kommen und wir sollten ihn feiern.

www.mathiastretter.de
www.koczwara.de
www.nico-semsrott.de


MATHIAS TRETTER
Donnerstag, 11.09.2014 // 20:00h

BURGTHEATER
www.burgtheater.de