So war: Fettes Brot
Fettes Brot in Fürth (Stadthalle, 5.2.) ... Leo war für uns vor Ort und sagt Euch, wie fett das denn nun eigentlich war.
War 3 ne Party?
Wo sollen wir beginnen? Nun klassischer Weise startete die Aktion mit einem Einstiegslied. Blicken wir die letzten drei Alben zurück, so ist es meist sehr einfach, diesen Titel zu erraten. 2005 gab es als Eröffnung Wie immer, die darauf folgenden "Strom und Drang"-Zeiten starteten in der Regel mit Lieber verbrennen als erfrieren und wer schon in die neueste Platte reingehört hat, konnte den Track-1-Logarithmus leicht entschlüsseln: Das Spektakel wurde mit Wackelige Angelegenheiten eingeläutet.
(c) Leo Zimmermann, curt
Die Stadthalle war zwar nicht komplett ausverkauft, aber optisch sehr gut und ohne ersichtliche Lücken bestückt. Die Brote waren von einer fränkischen - und dementsprechend semi-konservativen - Horde umzingelt. Doch die Konservativität wurde nach und nach transfomiert und Lied für Lied ergab sich eine ganz leichte Ekstase im Tanzvolk.
Die Setlist war altbewährt aufgebaut: Sehr viel neues Zeug zu Beginn und gegen Ende hin ein Klassiker nach dem Anderen. Zwischendrin gab es ein paar 1-minütige FB-Retro-Lieder, die gleich darauf umgeswitcht wurden und somit als Overtüre für die neuen Lieder des Albums dienten.
(c) Leo Zimmermann, curt
Dabei sollte man auf die Gefahr des Internets hinweisen. Denn egal wie groß die Verlockung ist, sich aktuelle Konzertübertragungen vorab anzuschauen - spätestens beim eigentlichen Konzert bereut man dann, das Geschenk schon vor Weihnachten aufgemacht zu haben, denn der ein oder andere Überraschungseffekt geht so einfach verloren.
(c) Leo Zimmermann, curt
Fettes Brot lieferten eine solide und saubere Show ab, ohne großes Gequatsche. Stück für Stück wurde den Fans ein Song nach dem anderen um die Ohren gehauen, aber zeitgleich konnte man auch eine verminderte Prise persönlicher Ansprachen diagnostizieren. Der Sound war schon sehr basslastig, doch bei Liedern wie Kuss, Kuss, Kuss hätte man diesbezüglich eigentlich ruhig noch ein paar Scheiben drauf hauen können.
Dem Albumtitel entsprechend waren die Jungs nahezu immer in Bewegung und kamen kaum zum Stillstand. Spätestens an ihren Hemden konnte man ihren körperlichen Einsatz schon noch kurzer Zeit wahrnehmen ...
(c) Leo Zimmermann, curt
Auch als gegen Ende die letzten Gassenhauer à la Nordisch by Nature, Bettina und Schwule Mädchen flogen, gab es keine, wie Fettes Brot es gerne zu sagen pflegt, "astreine Zerfickung". Scheinbar hat sich zum Schluss noch mal das Biedermeiertum eingeschlichen. Trotzdem luden die Hamburger Jungs noch zu einer kleinen Sektstunde ein und verteilten mit viel Liebe ein paar Gläser. Was soll man noch sagen?
Vielleicht: "Kommt schon, mehr Gefühl!"
[Text & Bild: Leo Zimmermann, curt]