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Gehört: Mata – Atam

What a hell of a fucking great record! Mata sind die Klang gewordenen Pommes mit doppelt Ketchup + Majo und als Topping gibt’s in Gänseschmalz geschwenkte Speckwürfel. Lass das nicht deine Frau oder deinen Hausarzt wissen und auch verdauen musst du diese Sünde gegen all deine Blutwerte alleine. [display_video youtube=FtTdR85R_No] Mata kommen aus der italienischen Noiserockszene und bewegen sich dort im Dunstkreis der Band Nevroshockingiochi. Only Fucking Noise tropft aus allen Poren dieser 36-minütigen Sample- und Disharmonie-Symphonie, die mit ihren 4 Sätzen an die Struktur klassischer Kompositionen erinnert. Das Dolce kann gestrichen werden. Atam klingt viel mehr nach acido vita.

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Gehört: Tusmørke – Fjernsyn i Farver

Die Fakten: Tusmørke veröffentlichen mit Fjernsyn i Farver ihr sechstes Album. Zu hören gibt es eine abgefahrene Mischung aus Psychedelic-, Progressive-, Folk- und Hard-Rock. Gesungen wird auf Norwegisch, was der Musik einen obskuren Touch und eine sympathische Kauzigkeit verleiht. Neben den typischen Instrumenten kommen auch Querflöten, Maultrommeln und das Glockenspiel zum Einsatz. Die Songs dauern genreüblich mindestens doppelt so lang wie die 3:30 Minuten Radio-Edit-Plastiksoße. Alles in allem ein Album, das den Charakter von Karisma Records ideal widerspiegelt. [display_video youtube=2kMmWp2DqtQ] Der Höreindruck: Eigen und irrwitzig sind die sechs Songs auf Fjernsyn I Farver geworden. Eine urwüchsige und zugleich filigrane Musik,

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Gehört: Piniol – Bran Coucou

Was ein Album! Ich bin ziemlich sicher, dass du nicht die vollen 60 Minuten Spielzeit brauchst, um das Wohnzimmer für dich alleine zu haben. Durch die letztjährige Teilnahme an Charly Heidenreichs legendärem Freakshow Festival in Würzburg wurden die Franzosen geadelt, um von nun an ihre Kreise im wunderbar schrägen Noiserock-Kosmos zu drehen. Piniol kommen vielleicht aus Lyon oder aus Bourg En Bresse oder gar von hier und dort und sind sozusagen der chaosgewordene French Kiss aus den beiden Bands Poil und Ni. Heißt, dass sich zwei Trios in klassischer Bass, Gitarre, Schlagzeug Besetzung um den Tastenhexer Antoine Arnera scharren und

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Gehört: Portico Quartet – Untitled (AITAOA #2)

Wie schon im Artikel zu unserer Ankündigung des Konzertes am 10. Mai im Ampere geschrieben: das Portico Quartet macht Musik „für alt-J-Nerds, Elektro-Fans und Jazz-Kenner. Für die, welche die Sonne am liebsten nach einer durchzechten und durchtanzten Nacht beim Gang nach Hause zublinzeln. Für die, die vom See nach Hause freihändig Rad fahren. Für die, die mit Herz und Kopf Musik hören.“ Und für alle die, die nicht genug bekommen können von den schwebenden Klängen zwischen Electronica, Jazz, Ambiet, Minimalismus und Neo-Klassik gibt es einen kleinen Nachschlag zum 2017 erschienenen Album Art in the Age of Automation. Die 9 Songs

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Gehört: Lombego Surfers – Heading Out

Lets go, lets take it / lets move, lets shake it. Sauber, die Lombegos kommen mit einem neuen Album um die Ecke. Wurde auch Zeit, datiert die letzte Scheibe des Basler Surf, Punk, Surfpunk und Garagerock Trios auf das Jahr 2014. Ende April wird mit Heading Out endlich Album Nummer 11 präsentiert. Der knapp über 60jährige Bandkopf und Punkrockobersympath Anthony Thomas bringt dich mit dem ersten Takt, dem ersten Riff, der ersten Songzeile genau da hin, wo der wahre Voodoo Rock’n’Roll gespielt, geatmet, gelebt wird. It’s easy yeah, it’s easy when you rock’n’roll / it’s easy, yeah, it’s easy when

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Gehört: Plenty – It Could Be Home

Was lange währt wird endlich Pop! Diese Platte ist in der Lage Erstaunliches zu leisten. Die Songs auf It Could Be Home sind brandneu und in den besten Jahren zugleich. Wie das geht? Stringenzverminderung? Durchbrechen der Lichtgeschwindigkeit? Zauberei? Eher künstlerische Trägheit, Prokrastination und mit anderen Dingen beschäftigt gewesen sein. Nun mal die Fakten. Hinter dem Namen Plenty versteckt sich der britische Sänger und Liedschreiber Tim Bowness. Mitte der Achtziger füllten sich die Lungen von Plenty für ein paar kurze Momente. Hervorgegangen aus der Asche der Liverpooler Post-Punker A Better Mousetrap und der Art Rock Band After The Stranger konnten die

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Gehört: Hypnos – GBG Sessions

Liebe Leserinnern und Leser, wir bitten um ihre Aufmerksamkeit. Hypnos sind nicht mit Hypnös zu verwechseln. Hier Schweden, dort Tschechien. Osteuropa spielt Death Metal. Nordeuropa Vintage-Hardrock. Ende der Durchsage. Unsere Schweden reiten die nicht brechen wollende Retro- und Keep It True-Welle konsequent, permanent, eloquent. Schnauzbärte und Föhnfrisur inklusive. Seit einigen Jahren schon als das nächste große Ding gehandelt lassen die Skandinavier mit den GBG Sessions eine alte Plattenfirmentradition aufleben, die früher üblich war, wenn größere Veränderungen in oder um eine Band herum im Anmarsch waren. Nach zwei Platten veröffentlichen Hypnos nun eine 8 Track EP mit Liveaufnahmen aus dem Bestand

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Gehört: Tom Liwa – Ganz normale Songs

Ganz normale Songs aus der Feder von Tom Liwa? Nun, Zlatan ist auch nur ein Mensch. So wie der weiße Hai auch nur ein Fisch ist. Wenn das geklärt ist, kann man sich voll und ganz auf das Abenteuer eines neuen Tom Liwa–Albums einlassen. Dass der Mann aus Duisburg zu den wichtigsten und dabei eigenwilligsten Songschreibern hier im Land gehört, ist nicht zu bestreiten. Auf die stattliche Zahl von 25 Veröffentlichungen kommt Tom Liwa bislang. Darunter so wegweisende Platten wie Mamas Pfirsiche oder Red‘ nicht von Straßen, nicht von Zügen mit den Flowerpornoes, die im Vorbeigehen die heimische Indie-Landschaft auf

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Gehört: MUGWUMP – Drape

Der Soundtrack unserer Qualen im Zeitalter von Laissez-Faire und Ästhetisierung. Der amerikanische Autor und bildender Künstler William S. Burrough spielte nicht nur die Hauptfigur der Beat Generation in den 50er Jahren, sein Roman Naked Lunch war Namensgeber für Klangenfurter Alternative-Band Naked Lunch und der bizarre Charakter aus der Geschichte, Mugwump, schließlich die Betitelung der Indie-Postpunk-Psych-Band aus Brüssel. MUGWUMP ist nicht nur die Band um Mastermind Geoffroy Mugwump als solches, vielmehr geistert er als DJ seit den 90ern in der belgischen Clubszene rum, schafft dabei einen Spagat zwischen Postpunk, Coldwave, Elektronica/House. Seit 2011 betreibt er die Clubnacht Leftorium in Brüssel >

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Gehört: Not Scientists – Golden Staples

Es braucht bestimmt kein vertieftes wissenschaftliches Studium um auf folgende Formel zu kommen: Boring Bands Sucks! So Don’t Be Boring!! Und damit es nicht langweilig wird, kommt es immer auf die richtige Mischung der verwendeten Zutaten an. Nicht zu wenig aber auch nicht zu viel und ohne die perfekte Menge an Salz schmeckt es selten richtig gut. Der Franzosen-Vierer Not Scientists nimmt sich das Beste aus dem Hier und Jetzt und versetzt den Sud mit bewährten Sounds aus vielen Jahren Rock- und Punkgeschichte. So um die 2000er Jahre herum gab es eine ganze Reihe von Bands, die den Pop und

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Gehört: Powersolo – Bo-Peep

Schon die ersten Takte dieses wüsten Garagerockbiests nehmen mich mit auf eine Zeitreise zurück in die süße Jugendzeit in der Provinz. Mit Vaters Auto ging es vom der einzigen Kneipe im Ort in die verruchteste Indiedisko im Landkreis. Wenn dort um ein Uhr die Schotten dicht gemacht wurden, startete die Armee der Heizöl-Ferraris gen Norden, um eine weitere Disse anzusteuern. Hier fanden die feierwütigen Partypeople bis in die frühen Morgenstunden einen Ort der musikalischen Glückseligkeit. Wer anschließend den Hals immer noch nicht voll hatte, machte sich auf, um den Morgen in einem Schnellrestaurant an der Autobahn zu begrüßen. Lost in

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Gehört: Mahlstrom – Mäander

Im Jahr 2011 in der Nähe von Stuttgart geboren wurden den Schwaben von Mahlstrom ein gewisses Faible für den hohen Norden in die Wiege gelegt. Als Namensgeber für ihre Band suchten sich die Vier den mythischen Gehzeitenstrom Mahlstrom aus, der um die Lofoten Inseln wirbelt. Nicht mehr ganz so weit nördlich ist ihr Plattenfirma beheimatet. Auf St. Pauli / Hamburg findet sich das Büro von Through Love Records, die das Debütalbum Mäander als Label betreuen. Und vom Sound her bewegen sich die Ditzinger in solch guter Gesellschaft wie die Durchstarter von Fjørt aus dem 350km nördlich gelegenen Aachen. Mahlstrom spielen

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Gehört: I Said Goodbye – Fairweather

Fairweather ist das Debütalbum von I Said Goodbye, einer jungen Band, die um Alan Hioms Bemühungen ein Soloalbum aufzunehmen entstanden ist. Der Sänger und Gitarrist dachte sich, warum alleine, wenn die anderen eh schon mit im Studio rumhängen und prompt waren I Said Goodbye geboren. Von Norwich, der Stadt im Osten Englands aus agiert die Band, die mit Little Rocket Records, dem Label des Leatherface Bassisten Graeme Philliskirk, eine gute Heimat für ihren Heartland Punkrock gefunden hat. Ihr Sound klingt warm und herzlich, dabei ein klein wenig sehnsüchtig und mit einer Spur Wehmut versetzt. Ein paar gebrauchte Fender Telecaster, Vox

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Gehört: Kalmah – Palo

Ihr möchtet den österlichen Frieden mit euren Liebsten und den direkten Nachbarn brechen? Bitte schön. Kalmahs neue, mittlerweile achte Veröffentlichung wirkt dabei sicher Wunder. Auf Palo arbeiten sich die fünf Finnen durch ein Death Metal Powerhouse voller rasender Riffs, Growls, Shouts, Blastbeats, versteckter Melodien und epischer Momente. Frühe Amorphis treffen auf unpeinliche Children Of Bodom. Ein echter Hinhörer sind die variablen Vocals von Frontmann Pekka die Palo die gewisse Note verleihen um aus dem nicht enden wollenden Strom der Death- und Blackmetal Bands herauszustechen. Ohne ein paar Takte Wiking Metal geht es heute ja auch kaum. Das frühstücken die Männer

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Gehört: Spiders – Killing Machine

High Voltage Rock’n’Roll! Der Hardrock und Heavy Metal steht in seiner langen Geschichte mal wieder an einem Scheideweg. Malcom, Lemmy, Glenn, Tony… die alten Helden werden unaufhaltsam vom Schicksal des Altwerdens ein- und überholt. Gleichzeitig rennen ihnen die Fans die Bude ein und sogenannte Abschiedstouren nehmen kein Ende. Keine leichte Aufgabe für eine junge Band da die eigene Position zu finden. Die Spiders aus Göteborg / Schweden versuchen seit 2010 ihr Glück damit, sich zwischen damals und heute zu bewähren. Aus dem Witchcraft und Graveyard Umfeld entstanden, huldigen sie dem erdigen Hardrock Sound der späten 70er Jahre. Da ist es

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Gehört: Mouth – Floating

Diese Platte gehört mit Sicherheit in die Kategorie versteckte Schönheiten. Beim ersten, zugegebenen etwas oberflächlichen Hören springt der Funke noch nicht so recht über. Viel 60er & 70er Jahre Sound höre ich raus, etwas Kraut zum Hören und rauchen, Psychedelisch, wenn auch ohne an die Schmerzgrenze zu gehen, Glam Rock und der heute fast schon obligatorische Progrock mischen sich auf Floating ganz gediegen und dezent. Aber irgendwas müssen die Kölner ihrem Sound beigemischt haben. Denn so wie es nie bei einem Kölsch bleibt, dreht diese Scheibe Runde um Runde und macht dabei zunehmend Spaß. Ich will jetzt aber nichts von

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