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Gehört: Guts – Philantropiques
Live: 13. Juni

Wenn zum nahenden Frühling die Wintergarderobe gegen die Frühjahrskollektion getauscht wird, muss man nicht beim Kleiderschrank haltmachen. Auch die Musiksammlung kann ein wenig für die Wonnemonate umgekrempelt werden. Die düsteren Blackmetal Schätze wandern in die Kiste und die bunten Stimmungsaufheller nehmen den Platz nahe der Anlage ein. Der Franzose Guts, der vielen als Instrumental Hip-Hop Produzent ein Begriff sein dürfte, definiert sich auf seinem neuen Album Philantropiques ein weiteres Mal neu. Hat sich der Mann in der Vergangenheit immer weiter dem Gefüge einer Band genähert, wollt er diesmal wieder zurück zu seinen Wurzeln. Alleine im Studio sein und in aller

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Gehört: The Devil And The Almighty Blues – Tre
Live: 1. Mai @ Feierwerk

Teufel noch einmal. Es schickt sich natürlich nicht, ein paar Flüche vom Stapel zu lassen aber der Teufel soll dich vierspännig holen wenn das vermaledeite dritte Album der Norweger nicht dazu gereicht, dem Teufel seine drei goldenen Haare auszurupfen. Auch 2019 bestechen die Nordmänner mit einer Mischung aus Blues, Hard Rock, Stoner und Doom der seine Wurzeln tief in den Psychedelic-Rock der 60er- und 70er-Jahre ausstreckt. Codewort „Vintage“. Aber nicht rückwärtsgewandt oder altbacken. Sondern teuflisch gut, knochentrocken und roh. Keine Spur von Heavy Metal Anbiederungen oder sonstigen Verbiegungen in Richtungen, die vom archaischen Blues des Deltas ablenken könnten. Auf das

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Gehört: Motorpsycho – The Crucible

Nach einem „albumfreien“ Jahr melden sich Motorpsycho 2019 mit einer neuen Studioveröffentlichung zurück. Wobei „albumfrei“ tatsächlich nur bedeutet, dass die Norweger keinen regulären Dreher rausgebracht haben. Sammelfreudige Psychonauten durften sich letztes Jahr gleich zwei neue Livealben des Trios in die Sammlung stellen. Jetzt heißt es, die Aufmerksamkeit auf das pressfrische Werk The Crucible zu richten. Von der Ästhetik und dem klanglichen Erscheinungsbild her, kann man die Platte als direkte Fortführung des auf The Tower eingeschlagenen Weges verstehen. Die Band selber hat damit auch kein Problem, wie sie im Vorfeld der Veröffentlichung verlauten ließ. Entsprechend klingt The Crucible wie der Schmelztiegel

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Gehört: The Entrepreneurs – Noise & Romance

Lärm und Romanze, Radau zum Verlieben, Romantik bis es kracht. The Entrepreneurs kommen aus Kopenhagens Krachmacherstraße und bringen zu ihren romantischen Schäferstündchen einen dicken Strauß aus Punk, Grunge und Post-Rock mit. Verpackt wird das Klang-Bukett in einem nervösen Umschlag aus rabiatem Pop. Das Popgewand der Entrepreneurs trägt Risse und Knitter und Kanten auf und unter seiner Haut. Auch wenn die Songs auf dem Debüt der Dänen zunächst den Anschein unbeschwerter Leichtigkeit verströmen ist das nur ein oberflächlicher Flirt. Die eigentliche Affäre hat Noise & Romance mit einer diffusen Düsternis und Bipolarität die ständig zwischen innerer Ruhe und drohender Explosion oszilliert.

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Gehört: Spielbergs – This Is Not The End

Mit seiner ersten Veröffentlichung im Langspielformat anzukündigen, dass das hier noch nicht das Ende ist, hat schon einen gewissen Charme. Warum ans Ende denken, wenn der Anfang schon euphorisch ausgefallen ist? Als die Spielbergs aus Oslo im letzten Jahr ihre Debüt Single We Are All Going To Die (die Jungs haben es irgendwie mit der Endlichkeit) veröffentlichten, hat sich eine Welle der positiven Feedbacks über der Band aufgetürmt, die auf ihrem Höhepunkt den Spielbergs den Sticker der „most blogged about band“ ans Revers geheftet hat. But the harder they come, the harder they fall. Die Hype Maschine kann unerbittlich sein

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Gehört: Pedro The Lion – Phoenix

Eineinhalb Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Im Musikbusiness reichen 15 Jahren normalerweise aus, um eine Karriere zu starten und auch wieder verglühen zu lassen. David Bazans hat sich genauso lange Zeit gelassen, um dem 2004 veröffentlichen Album Achilles Heel nun ein weiteres Pedro The Lion Album folgen zu lassen. In allen den Jahren hat sich der Mann aus Seattle aber nicht auf sein Altenteil zurückgezogen, um täglich sein Geld zu zählen. Er war unermüdlich als Solokünstler unterwegs und hat jede Bühne bespielt, die sich ihm geboten hat. Aber irgendwie befand er sich in einem Dilemma. Wie er es auch dreht

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